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Hier eine Abschrift des Protokolls der FFW Oberndorf aus dem Jahre 1933:
Protokoll
Aufgenommen am 14. Januar 1933
Das Jahr
1932 verlief für die Freiwillige Feuerwehr in ruhiger Aufwärtsentwickung.
Zufolge Beschlusses des Bayer. Landesfeuerwehrverbandes wurden die Uniformen der
sämtlichen Dienstgrade mit den neuen Achselstücken auf Kosten der Vereinskasse
versehen. Änderungen im Mannschaftsstande haben sich nicht ergeben.
Die finanzielle Lage unserer Feuerwehrkasse gestaltete sich sehr günstig.
Das Kassentagebuch für 1932 schließt ab mit:
364 RM 30 Pfg Einnahmen
45 RM 10 Pfg Ausgaben
sohin mit 319 RM 20 Pfg Mehreinnahmen
Das Jahr 1931 schloß ab mit
338 RM 30
Pfg Einnahmen
28 RM 50 Pfg Ausgaben
309 RM 80
Pfg Mehreinnahmen
In dem
abgelaufenen Jahr wurde unsere Wehr zur Hilfeleistung bei einem Großfeuer
alarmiert.
Am 21. September 1932 wurde nachmittags gegen 16.45 Uhr im
Streuschuppen der Brauerei Berghammer durch 2 im 4. Lebensjahre stehende
spielende Knaben das dort lagernde Stroh in Brand gesetzt. Mit rasender
Schnelligkeit griff der Brand auf den angebauten Getreidestadel, den Rinder- und
Schweinestall und das Wohn- und Wirtschaftsgebäude über, die sämtliche unter
einem Dache aneinander hängten.
Nur ein
Zuchteber, der abseits von den übrigen Schweinen in einem Stall untergebracht
war, der in dem Streuschuppen, in dem der Brand ausbrach, lag, mußte ersticken
und verbrennen. Sein halb gebratener Körper wurde von herbeigelaufenen,
herumlungernden Burschen und Männern aus Abbach noch während des Brandes in Stücke
gerissen und fortgeschleppt. Fürwahr, ein widerliches Bild.
Der herrschende
Ostwind bedrohte auch die Pferdestallung und das Bräuhaus mit der Gäranlage,
dessen Verschallung bereits vom Feuer erfaßt wurde. Nur durch das rasche und
besonnene Eingreifen der Freiw. Feuerwehr konnten diese Gebäude ohne
nennenswerten Schaden vor Vernichtung geschützt werden. Mit besonnener Tollkühnheit
retteten unsere jungen Feuerwehrmänner nahezu das gesamte Inventar aus dem
brennenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Zur Brandbekämpfung waren in rascher
Folge die Freiwilligen Feuerwehren von Abbach, Lohstadt, Poikam, Matting,
Lengfeld, Peising, Kapfelberg und Graßlfing erschienen. Die 4rädrige
Motorspritze von Lengfeld versagte. Trotz 5stündiger Versuche saugte sie kein
Wasser an.
Am 22.
September räumte unsere Feuerwehr den ganzen Tag den Brandplatz auf. Nach 14
Tagen begann durch Baumeister Schindler von Saal der Wiederaufbau. Bereits am 4.
Dezember 1932 wurde das neu aufgebaute Wohn- und Wirtschaftsgebäude und der
moderne Rinderstall sowie der eingebaute Schweinestall bezogen. Als die ersten
Gäste zogen die zahlreichen Schützen und Treiber der an diesem Tage in Oberndorf stattfindenden Treibjagd ein.
Im Sommer 1933 erfolgte die Ausmalung sämtlicher Räume sowie der Wiederaufbau eines freistehenden Stadels mit eingebauter Pferdestallung und Futterkammer .
Ernst,
Vorstand und Schriftführer
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